Michaela möchte keine Jüdin mehr sein. Sie möchte ein „Goj“ (Nichtjude) werden. Doch heutzutage gibt es keinen einfachen Weg, ein „Goj“ zu werden, da es keine eindeutige Definition dafür gibt, was es bedeutet, jüdisch zu sein. Ein Ansatz zur „Gojifizierung“ im Jahr 2024 muss daher die Ambiguität des Judentums ansprechen: Judentum als eine internalisierte Auferlegung von außen; Judentum als etwas Wesentliches im Blut; Judentum als Religion. In ihren drei Versuchen, ein „Goj“ zu werden, macht die Protagonistin Michaela eine Reihe humorvoller und ehrlicher Begegnungen mit Gojim und Juden gleichermaßen durch, die existenzielle Fragen aufwerfen: Wer besitzt und definiert das Judentum – sind es die Deutschen, sind es die Juden? Wie existiert das Judentum in Bezug auf das Deutschsein und andere Minderheitenidentitäten in Deutschland? Wie weit wird Michaela gehen, um ihr Ziel zu erreichen? Und schließlich: Könnte dieser Versuch der „Gojifizierung“ sie ironischerweise jüdischer machen, als sie es jemals sein wollte?