In einer altmodischen Wohnung treffen zwei ungleiche Frauen aufeinander: Für die pflegebedürftige Rentnerin Marta (92) war die Wohnung stets der Mittelpunkt ihres Lebens. Für Ela (59) aus Polen stellt die Wohnung gleichzeitig Arbeitsplatz und Unterkunft dar, denn sie ist als Martas 24-Stunden-Betreuung tätig. Im Sieben-Wochen-Rhythmus pendelt Ela zwischen ihrer Familie in Polen und dem Pflegejob in Deutschland hin und her. Während Marta den ganzen Tag körperlich eingeschränkt im Wohnzimmer verbringt und auf Elas Hilfe angewiesen ist, kümmert Ela sich um den Haushalt, übernimmt Martas Pflege und hat stets den ganzen Studenplan im Kopf – und das an jedem Tag der Woche. Für Ela bedeutet das temporäre Zuhause, in dem ihr ein kleines Zimmer und drei Stunden Freizeit pro Tag zur Verfügung stehen, einen Spagat zwischen der bezahlten Betreuungsarbeit von Marta sowie der Fürsorge-Verpflichtung, die sie ihrer eigenen Familie gegenüber in der Heimat hat. In diesem Spannungsfeld der mehrfachen Verantwortung stellt der Film die Fragen: Wie sieht eine menschenwürdige Pflege aus? Und was bedeutet das Arbeiten im Ausland für die Menschen, die in dieser Zeit nicht für ihre eigene Familie da sein können?