Preisträgerinnen und Preisträger 2023
Feierlicher Preisverleihung 2023 in der Dürnitz, Altes Schloss Stuttgart
‘Jonja’ von Annika Mätzke
Begründung der Jury:
„‘Jonja‘ von Anika Mätzke ist ein wunderbar menschlicher Film, der es schafft, gesellschaftliche Relevanz und Unterhaltung zu verbinden. In seiner feinen Inszenierung bietet der Film Raum für Identifikation und einen breiten Resonanzboden für unterschiedliche Themen wie Eltern-Kind-Beziehungen, tiefe Freundschaften oder der ersten Begegnung mit der eigenen sexuellen Orientierung. Die Filmsprache kombiniert dabei gekonnt moderne Medien mit traditioneller Bildgestaltung. Mit seiner berührenden Figurenführung begeistert und bewegt der Film nicht nur die junge Zielgruppe, sondern regt darüber hinaus auch zum Nachdenken an. ‚Jonja‘ ist ein Film, der sich traut, in einer beobachtenden und langsamen Erzählhaltung genau hinzusehen auf das, was uns im Kern bewegt.“
,Istina` von Tamara Denić
Begründung der Jury:
„Meinungs- und Pressefreiheit ist ein zentrales demokratisches Gut. Aber der Kampf dafür bedeutet oft Kraft, Mut und nicht selten unvorhersehbares Risiko. Mit eindringlichen Bildern, einem beeindruckenden Cast und einer intensiven Handlung zwischen professioneller Berufung und privaten Ängsten erzählt die Regisseurin davon, dass Pressefreiheit auch in Europa täglich erstritten werden muss und manchmal dafür auch mit dem Leben bezahlt wird.
Der Preis für den besten Kurzfilm bei der Filmschau Baden-Württemberg 2023 geht an ‚Istina‘ von Tamara Denić.“
‚Rock Chicks – I am not female to You‘ von Marita Stocker
Begründung der Jury:
„Wegbereiterinnen im Rock Business waren und sind seltene, manchmal sogar scheue Vögel, von denen man viel zu wenig hört. Umso erstaunlicher, was Marita Stocker und ihrem Team mit diesem Kino-Dokumentarfilm gelingt, der in Koproduktion mit ZDF und Arte entstanden ist. Durch ihre tiefgründige Recherche und hervorragende Interviewführung schafft sie es, ihre ‚Rock Chicks – I am not female to You‘ so zu öffnen, dass sie ihre ganz individuellen Strategien als weibliche Musikprofis preisgeben, darunter Pionierinnen wie die Indie-Legende Kristin Hersh, Afropunk-Gitarristin Honeychild Coleman oder die Rock-Bassistin Suzi Quatro.
Im Zusammenspiel von Bildsprache, energiegeladener Musik und verschmitztem Humor wird der Film zu einem künstlerischen Gesamtpaket, bei dem das Handwerk in allen Gewerken stimmt. Darüber hinaus springt die geballte Power über und macht Lust, alle Herausforderungen des Lebens mit eigener Spielart zu rocken. Wir gratulieren herzlich!“
‚The Last Bar‘ von Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick
Begründung der Jury:
„Unerschrocken raffiniert animiert, detailversessen in jedem Gestaltungsaspekt und geradezu selbstmörderisch produziert – in Anbetracht des wahnsinnigen Arbeitsaufwands von Stop-Motion-Filmen, präsentieren uns die Filmemacher*innen um Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick eine cineastisch bildgewaltige und dramaturgisch höchst ungewöhnliche und kraftvolle Debütarbeit. ‚The Last Bar‘ zieht uns auf der großen Leinwand ganz tief in ein existenzialistisches Personen-Karussell mit mysteriösen, aber auch liebevollen Charakteren. Das Ergebnis ist große, ungestüme und beindruckende Kinoleidenschaft. Das ist Sturm und Drang. Das ist Träumen mit offenen Augen. Bitte mehr davon. Viel mehr.“
‚BIG e – the new e Sprinter‘ von der Agentur Preuss und Preuss
Begründung der Jury:
„Eine Arbeit, die – auch wenn sie das Genre nicht völlig neu erfindet – durch die qualitativ perfekte Machart, den hohen Unterhaltungswert, das liebevolle Art-Department und die perfekte Symbiose aus Musikauswahl und Visualisierung besticht. Wir gratulieren dem diesjährigen Preisträger, der Agentur Preuss und Preuss, für den Film ‚BIG e‘ für den Kunden Mercedes-Benz.“