Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Und bis heute ist unklar, wie diese identifiziert und zurückgeführt werden können. Der Film dokumentiert die mühsame Suche von zwei tansanischen Familien nach den sterblichen Überresten ihrer Vorfahren. Im Süden Tansanias begibt sich John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht. Die Familie wird bis heute von diesem Schmerz verfolgt. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya, die im Norden Tansanias um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren kämpfen. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Der Film erzählt von den Spuren und Traumata, die die Kolonialherrschaft in tansanischen Familien und Communities hinterlassen hat – und von der Stärke und Selbstermächtigung der Hinterbliebenen, die sich hartnäckig für eine vollständige Aufklärung einsetzen. Er wirft Licht auf ein, auch filmisch, bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte und möchte einen Beitrag liefern zur Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen.