Dieser Film ist ein essayistischer Bericht über den Krieg aus der Perspektive von Frauen aus drei Generationen. Videoanrufe sind oft die einzige Möglichkeit für Olga Chernykh, ihre Mutter – eine Pathologin, die über einem Leichenschauhaus arbeitet, wo man sich während der Bombenangriffe erstaunlich sicher fühlt – und ihre Großmutter, miteinander in Kontakt zu treten. Das Ergebnis ist ein kaleidoskopischer und sehr persönlicher Film, in dem das Gefühl der Abwesenheit geliebter Menschen und des Verlusts allgegenwärtig ist.
Olga Chernykh ist in Donezk aufgewachsen, einer Stadt im Osten der Ukraine, die seit 2014 zum Schauplatz der russischen Invasion geworden ist. Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erlebt sie ihre Heimat von Kiew aus vor allem durch die Nachrichten oder in regelmäßigen Videocalls mit ihrer Großmutter. Die Ton- und Bildaufnahmen der verstörenden Kriegsgegenwart werden zu Olga Chernykhs erster Erzählebene, die sie poetisch mit Archivmaterial aus ihrer persönlichen und familiengeschichtlichen Vergangenheit untermalt. Diese zeigen Bilder von glücklichen Urlauben am Meer, von ihrem Urgroßvater, der den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte und von einer Kindheit in einer blühenden Stadt. Die Vergangenheit rückt mit jeder Erinnerung näher. Eine intime, dokumentarische Reise zu den Erinnerungen dreier Generationen, die sich durch Krieg und Unsicherheit kämpfen, immer auf der Suche nach einem Weg, mit Verlust und Trauer umzugehen.