Jedes Satzende über Oma ist wie ein Verlust. Sie hat nicht viel gesprochen, schon gar nicht darüber, was sie bewegte. Erst nach dem Tod der Großmutter begann die Filmemacherin danach zu suchen, wie sich Krieg und Gewalt auf Beziehungen auswirkten und Stille erzeugten – im Alltag, im Haushalt und in der Familie.
Der Film beschäftigt sich mit dem Ausgraben von Vergangenem und dem Suchen nach Kontinuitäten. Im Zentrum stehen Frauen. Frauen, die damals still waren, im Haushalt zu tun hatten und Schmerzen in sich trugen, über die sie niemals sprachen. Ausgehend von der persönlichen Beziehung der Regisseurin zu ihrer Großmutter, weitet sich der Blick und betrachtet allgemeine gesellschaftliche Gegebenheiten. Teile der Bilder, die der Familie der Filmemacherin fehlten, sind Fundstücke aus Archiven oder aus Privataufnahmen anderer Familien, die jetzt öffentlich sind und Lücken schließen.
Der Film ist ein zartes Porträt, das Pfade einschlägt in ein Damals, das bis heute nachhallt.