Die Tierheimleiterin Birgit Singer gerät inmitten eines hitzigen Kleinstadt-Bürgermeisterwahlkampfs zwischen alle Fronten, als sie unwissentlich einen Naziparolen-dreschenden Papagei mit nach Hause nimmt – und ihn dann nicht mehr los wird. Dabei ist Birgit eigentlich ein völlig unpolitischer Mensch. Warum ihr Leben trotz ständiger Versuche, es allen recht zu machen, ständig Kopf steht, ist ihr ein Rätsel. Ihr Mann Nathan, der seit Jahren an seinem Buch über staatenbildende Insekten schreibt, fordert von ihr endlich mehr Konsequenz im Leben. Und ihre stotternde Tochter Sarah weigert sich standhaft, in den Kindergarten zu gehen und wird vom sonderpädagogischen Dienst als „nicht einschulungsfähig“ eingestuft.
Da Sorgenkind Sarah Vertrauen zu dem vor dem Tierheim abgestellten Papagei, einem Gelbbrustara-Weibchen, fasst und in dessen Gegenwart endlich ihre Sprechangst zu vergessen beginnt, erscheint der Papagei Birgit zunächst wie ein Geschenk des Himmels. Sie erlaubt ihrer Tochter, Marlene zu behalten – allerdings ohne zu wissen, wie alt der Vogel tatsächlich ist und dass er in seiner Kindheit verbotene Lieder und Parolen aus dem Volksempfänger gelernt hat, die ihm jetzt nicht mehr auszutreiben sind. Und ohne zu wissen, dass Nathan seine jüdischen Eltern um Geld für Sarahs Sprachtherapie angebettelt hat und die gerade aus Südfrankreich unterwegs ins „Feindesland“ sind, in ihre verlorene Heimat Deutschland, um dort die Verwandtschaft zu besuchen.